Am Freitag fand in Doha die Auslosung der Hauptgruppen für die Fußballweltmeisterschaft in Katar statt. Dabei wurden der heimischen Nationalmannschaft die Gegner Ecuador, Senegal und die Niederlande zugewiesen. Das Turnier in Katar wird aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer erst Ende dieses Jahres zwischen dem 21. November und dem 18. Dezember ausgetragen.

Eine Meisterschaft mit vielen Premieren, aber auch mit vielen Kritikpunkten

Die Vergabe der 22. Fußballweltmeisterschaft an Katar hat seit der Wahl des arabischen Landes im Jahr 2010 für Kontroversen gesorgt. Kritiker verwiesen auf die mangelnde Achtung der Menschenrechte in dem Land und später auf die hohe Zahl der Todesopfer unter den Arbeitern beim Bau der Stadien und der Infrastruktur für die Weltmeisterschaft. Die FIFA hat offiziell zugegeben, dass 38 Arbeiter ums Leben gekommen sind, aber inoffizielle Zahlen sprechen von bis zu Tausenden von Opfern. Darüber hinaus wird Katar häufig mit der extremistischen Hamas-Bewegung in Verbindung gebracht.

Trotz all dieser negativen Aspekte wird es bei dieser Meisterschaft einige Neuerungen geben. Zum Beispiel wird es die erste Weltmeisterschaft sein, die außerhalb der traditionellen Sommermonate stattfindet. In Katar ist es in diesen Monaten mit Temperaturen von bis zu 40 °C jedoch nicht nur für den Fußball extrem heiß. Im November und Dezember ist es mit etwa 20 °C erträglicher.

Es ist auch das erste Mal, dass das Land, das es noch nie auf die Hauptbühne geschafft hat, Gastgeber für das meistgesehene Fußballereignis ist. Die katarische Fußballmannschaft hat es bisher nur bis zum Viertelfinale des Asien-Pokals im Jahr 2000 geschafft.

Während der Auslosung, die etwa eine Dreiviertelstunde dauerte, äußerte sich FIFA-Präsident Gianni Infantino auch zum anhaltenden Konflikt in der Ukraine.

"Stoppt den Krieg. Wir wollen ein Turnier, das die Welt eint. Wir wollen eine Meisterschaft des Friedens."

Die Ironie dabei ist, dass die letzte Weltmeisterschaft von Russland ausgerichtet wurde, das wegen der militärischen Invasion von der Barrage im März, in der es auf Polen treffen sollte, ausgeschlossen wurde.

ŠFIFA-Chef Gianni Infantino überreicht die Auszeichnung in Doha, Katar Quelle: Sport.tiscali.cz

Das Turnier ist noch unvollständig, es sind noch drei Plätze frei

Derzeit hat das Turnier 29 Teilnehmer. Die verbleibenden drei Plätze werden im Juni in einer interkontinentalen Barrage entschieden, aus der die Sieger der folgenden Duelle in das Hauptturnier aufsteigen werden: Costa Rica - Neuseeland und Peru - Australien/Vereinigte Arabische Emirate, sowie der Sieger der zusätzlichen Europa-Barrage Wales - Schottland/Ukraine.

Das Format der diesjährigen Weltmeisterschaft ist ohne größere Änderungen. Es gibt wieder acht Hauptgruppen, aus denen die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe in die K.o.-Phase des Turniers aufsteigen. Die Play-offs werden als Ein-Sieg-Spiel ausgetragen. Das Eröffnungsspiel bestreiten die Niederlande und Senegal am Montag, 21. November, um 11.00 Uhr MEZ. Das Heimteam Katar bestreitet nur das dritte Spiel an diesem Tag um 17:00 Uhr unserer Zeit gegen Ecuador.

Die Auslosung für die Gruppenphase der Weltmeisterschaft:

Gruppe A: Katar, Ecuador, Senegal, Niederlande

Gruppe B : England, Iran, USA, Wales/Schottland oder Ukraine

Gruppe C : Argentinien, Saudi-Arabien, Mexiko, Polen

Gruppe D : Frankreich, Peru/Australien oder UAE, Dänemark, Tunesien

Gruppe E: Spanien, Costa Rica/Neuseeland, Deutschland, Japan

Gruppe F: Belgien, Kanada, Marokko, Kroatien

Gruppe G: Brasilien, Serbien, Schweiz, Kamerun

Gruppe H : Portugal, Ghana, Uruguay, Südkorea